Am 5. Januar hatte ich ein Aha-Erlebnis, ausgelöst durch eine Chat-Nachricht meiner Freundin Margret. Sie lebt auf dem Land in Nordhessen, ist leidenschaftliche Gärtnerin in einem Selbstversorger-Haushalt und war gerade dabei, die Bepflanzung ihrer Gemüsebeete für die nächste Gartensaison zu planen.
Sie schreibt: „Das neue Gartenjahr nimmt Gestalt an 💚 – zumindest auf dem Reißbrett.“ Dazu schickte sie mir diese Bilder, Beetskizzen mit farbigen Klebezettelchen:
Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch die Bepflanzung meines Balkons zu Anfang des Jahres plane. Im Januar und Februar steigert dies die Vorfreude auf das neue Gartenjahr bzw. besänftigt etwas die Ungeduld, bevor man endlich wieder raus kann. Bisher habe ich meine Planung aber meistens einfach handschriftlich auf einem Stück Papier erledigt. Dies sah dann etwa so aus:
Der Nachteil ist offensichtlich. Möchte man noch einmal etwas ändern, weil eine Pflanze nicht lieferbar ist oder einem eine andere Blume doch besser gefällt, dann muss man durchstreichen, reinkritzeln oder noch einmal von vorne anfangen. Wenn man es handschriftlich auf Papier macht, sollte man am besten die Skizze des Blumenkastens ohne Pflanzennamen zwei- bis dreimal kopieren, um eine Blanko-Vorlage zu haben.
Etwas flexibler, aber aufwändiger, ist meine Excel-Methode. Im Computer kann ich die Vorlage immer wieder überschreiben, aber – genau – man muss immer den Computer dazu benutzen. Hat schon fast etwas von Arbeit. Zum Gärtnern passt das handwerkliche Planen mit Papier und Lineal doch irgendwie besser, finde ich. Und am Ende sind die Pflanzennamen in den Excel-Kästchen dann oft auch so lang, dass sie in der Größe von drei Punkt geschrieben werden müssen und schlecht lesbar sind.
Margrets Methode hingegen finde ich genial, weil sie absolut flexibel ist – in der Planungsphase und auch bei nachträglichen Änderungen. Zusätzlich arbeitet sie auch noch mit den Farben der Zettelchen. „Die Farben stehen für Schwachzehrer (blau), Mittelzehrer (rot) und Starkzehrer (gelb)“, erläutert sie.
Als Symbolfarben für Wildpflanzen mit mehr- oder weniger starken Nährstoffbedarf bzw. mehr oder weniger Lichtanspruch könnte man die bunten Klebezettelchen bei der Planung von Balkonkästen auch verwenden. Interessant finde ich aber auch die Möglichkeit, die Farben als Symbol für die Blütenfarben bei der Planung einzusetzen.
Die Methode Margret ist so wahnsinnig praktisch. Ich war beeindruckt und hatte sofort die Idee, einen Blogbeitrag dazu zu veröffentlichen. Dann habe ich mich allerdings gefragt, ob ich vielleicht die einzige Gärtnerin auf dieser Welt bin, die diese Methode nicht kennt. Also habe ich im Internet recherchiert, aber die Klebezettelchen-Methode nirgends dokumentiert gefunden.
Liebe Leserinnen und Leser, planen Sie auch Ihre Bepflanzung vor Saisonbeginn? Wenn ja, wie machen Sie das? Haben Sie vielleicht auch einen Tipp aus der Praxis? Schreiben Sie ihn gerne in einen Kommentar.
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Geplant habe ich nur bei der Umwandlung des vorgefundenen Gartens. Jetzt hab ich die wichtigsten Grundregeln im Kopf und so gerüstet entscheide ich aus der Situation heraus. Planen ist nicht meine Leidenschaft.