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Besuch vom Meisentrupp

Wir lagen schon immer auf der Rumstrawanz-Strecke der Blau- und Kohlmeisen, die sich im Arnulfpark inzwischen angesieldelt haben. Wenn die Kinder aus dem Nest sind, schließen sie sich zu größeren Trupps zusammen und fliegen gemeinsam herum. Bei uns waren sie aber bisher immer nur auf der Suche nach leckeren Frischfleischgerichten, leider manchmal auch erfolgreich: Sie haben unsere Feldwespenjungköniginnen im Frühjahr verspeist und auch von den Mörtelbienenkindern haben sie ein paar gesnackt. Diesen Winter beehren sie uns aber auch, um sich vegetarische Leckerlis zu holen.

Kohlmeise mit Walnussbruch

Um sie bei ihren Stippvisiten im Spätsommer davon zu überzeugen, dass es sich bei unserem Balkon – nicht nur wegen leckeren Bienenkindern – um ein Eldorado für Arnulfpark-Meisen handelt, habe ich immer ein paar frisch geknackte Walnüsse rausgelegt. Die waren irgendwann weg, auch wenn ich den Abholer nie gesehen habe. Ich hab aber immer Frischware nachgeliefert. Kurz: Der Plan hat funktioniert. Sie kommen jetzt täglich ein paar Mal, oft zu viert oder fünft. Ein Kohlmeischen kommt manchmal auch länger allein. Sie piepsen oder keckern, holen sich die Walnüsse, setzen sich hin und mampfen, holen sich noch eine Nuss als Proviant und fliegen damit im Schnabel weg.

Manchmal futtern sie auch die trockenen Kleeblüten. Das habe ich beobachtet, kurz bevor ich die für mich unansehnlich gewordene Kleewiese in großen schwarzen Plastiksäcken ins Müllhäuschen tragen wollte. Jetzt freuen wir uns, dass unsere 1,6 Quadratmeter große Wildblumenwiese sogar im Winter noch was bietet.

Leider beobachten die Tauben das auch sehr genau und fliegen den Meisen hinterher. Sie nutzen die sozusagen als Food-Scout, weil sie wissen, dass beim Meisenschmaus immer was nach unten auf dem Boden fällt, was sie dann aufpicken können. Aber bisher hält es sich in Grenzen und wir können sie immer wieder verscheuchen. Wir mögen Tauben nicht. Mama Heuberger hat dagegen Verständis und sagt: „Hunger tut weh.“

Noch einen weiteren sehr netten Vogelgast haben wir manchmal, eine Amseldame. Die sitzt dann nur bei uns auf dem Balkon als Ausguck, oft eine halbe Stunde und betrachtet die Welt. Kürzlich saß sie auf dem Bürobalkon, da hab ich dann extra das Arbeiten verschoben, um sie nicht zu erschrecken.

 

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