Noch bis zum 7. Juni läuft deutschlandweit die erste Runde der Mitmachaktion Insektensommer des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Jeder ist aufgefordert, Krabbeltiere zu beobachten, zu zählen und zu melden. Besonders gesucht wird in diesem Jahr nach zwei Marienkäfer-Arten. Auch auf Balkonen kann man auf Erkundungstour gehen. Die zweite Phase des Citizen-Science-Projekts findet vom 31. Juli bis zum 9. August statt.
Und so geht’s: Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Gezählt wird eine Stunde lang. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Im Online-Meldeformular kann man unter anderem auch einen Balkon als Zählgebiet anklicken. Jeder gesichtete Sechsbeiner wird aufgeschrieben und online auf der NABU-Website per Meldeformular oder mit der kostenlosen App NABU-Insektenwelt gemeldet.
Einige Arten, die in Deutschland häufig vorkommen, sollen im Beobachtungszeitraum besonders beachtet werden: Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral. „Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach mit dem Online-Insektentrainer unterscheiden lernen“, erläutert NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz. Und wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer.
Forschungsobjekt Marienkäfer
Der Insektensommer soll zudem Erkenntnisse erbringen, wie weit sich der Asiatische Marienkäfer in Deutschland verbreitet hat. Die invasive Art wurde vor ungefähr 20 Jahren vom Menschen eingeschleppt. Alle Teilnehmer sollen mitteilen, wie viele einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer und wie viele Asiatische Marienkäfer vor ihren Augen herumgekrabbelt sind.
Zählergebnis Wilder Meter
Heute war es schön warm und ich habe mich, ausgerüstet mit einer Tasse Kaffee, dem Fotoapparat, einer Trittleiter und einem Notizbuch, zum Zählen auf den Balkon begeben. Meine Funde: Steinhummel, Baumhummel, Wiesenhummel, Löcherbiene, Maskenbiene, Glockenblumen-Scherenbiene, Furchenbiene, Goldglänzender Rosenkäfer, Birkenwanze, Hornisse, Feldwespe, Schmalbauch-Wespe, Hainschwebfliege, Ohrwurm, Ameisen (Formica fuscocinerea), Blattläuse in verschiedenen Farben. Kein Marienkäfer.
Insekten sind wichtig
Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund.
Die Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und veröffentlicht. Der zweite Teil der Zählaktion startet am 31. Juli und läuft bis zum 9. August.
Der Insektensommer findet dieses Jahr zum dritten Mal statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 16.300 Menschen mit über 6.300 Beobachtungen.
Machen Sie mit! Die Aktion liefert wichtige Daten.
Hier sind die wichtigsten Links zum Mitmachen:
Quelle: NABU-Pressemeldung vom 15.5.2020
[…] Weitere Informationen: Mitmachaktion: NABU-Insektensommer 2020 – Teil 1 […]