Ein großer Topf auf der Wassertonne beherbergt Kugellauch, bereits das dritte Jahr. Dazwischen hat sich im letzten Sommer Klatschmohn (Papaver rhoeas) selbst ausgesät. Er hatte im letzten Jahr schon Zeit zu keimen und zu wachsen. Und während der im März ausgesäte Klatschmohn im Kasten daneben noch recht klein ist, haben die ersten Nachbarn des Kugellauchs schon zu blühen angefangen.
Das Rot blendet fast in der noch nicht so blütenreichen Frühlingszeit. „Ich malte vorerst ein paar Blumenbilder mit rotglühendem großen Mohn, um mich an die Farbe zu gewöhnen.“ (Emil Nolde, zit. nach Martin Urban, Emil Nolde. Blumen und Tiere. Aquarelle und Zeichnungen, Köln 1980, S. 35) Das schöne, passende Zitat habe ich beim Auktionshaus Lempertz zu einem Mohnblumenbild von Nolde gefunden. Normalerweise blühen die ersten Klatschmohnpflanzen, von denen, die ich im März in die Kisten säe, rund drei Monate später, Anfang Juni.
Die Rostroten Mauerbienen freuen sich über das Futter in nächster Nähe und besuchen nun neben dem Kugellauch auch die Mohnblüten. Hummeln lieben Mohn, aber es sind noch keine Arbeiterinnen bei uns unterwegs.
Die Farbe Rot nehmen wir Menschen bei langwelligem Licht ab etwa 560 Nanometer wahr. Bienen fehlen die dazu nötigen L-Rezeptoren. Sie empfinden den roten Mohn als schwarze Blüte mit ultravioletter Oberflächenstruktur.
0 Kommentare zu “Klatschmohn: der erste Sommerbote”